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Beitrag vom 18.07.2008
42plus – Ein Film von Sabine Derflinger
Andrea Petzenhammer
Die Liebeskomödie zeigt die Selbstbefreiung einer erfolgreichen Medienfrau aus dem Muff ihrer Ehe. Affären, jugendliche Leidenschaft und die Suche nach dem eigenen Leben. Ab 24. Juli 2008 im Kino
Nach dem Erfolg ihres Spielfilmerstlings "Vollgas" stellt Sabine Derflinger ihren tragisch-komischen Film "42plus" vor. Mit Claudia Michelsen in der Hauptrolle zeichnet die Regisseurin und Drehbuchautorin das Portrait einer erfolgreichen Frau, die ihr maskeradenhaftes Familienleben hinter sich lassen und noch einmal intensiv leben und fühlen will.
Die verheiratete Christine (Claudia Michelsen) ist eine erfolgreiche Talk-Show-Redakteurin und hat gemeinsam mit ihrem Mann Georg (Ulrich Tukur) die vierzehnjährige Tochter Sonja (Vanessa Krüger). Obwohl sich das Ehepaar um einen möglichst angenehmen Alltag bemüht, ist dieser doch nicht viel mehr als eine trügerische Kulisse. Georg ist ihr schon seit langer Zeit untreu und auch Christine betrügt ihren Mann seit fünf Jahren mit dem Mann ihrer Freundin Linda (Petra Morzé).
In einem gemeinsamen Urlaub im eigenen Ferienhaus auf Ischia wird Christine die Enge und Verlogenheit des eigenen Lebens bewusst, durch den Ãœberraschungsbesuch von Linda und Martin (Tobias Moretti) eskaliert die Situation. Christine bricht aus und findet sich im turbulenten Nachtleben der italienischen Stadt mit dem jungen Tramper Tamaz (Jacob Matschenz) wieder. Mit ihm entdeckt sie eine jugendliche Lebenslust, die ihr klar macht, dass sie auch mit 42 Jahren gemeinsam mit den Menschen, die sie liebt, lebendig bleiben will.
Die Regisseurin Sabine Derflinger hat an der Wiener Filmhochschule Drehbuch und Dramaturgie studiert und schloss 1996 mit Diplom an der Filmakademie ab. Sie ist Gründungsmitglied von "dok.at" (Interessensgemeinschaft Österreichischer Dokumentarfilmer) und hat nach ihrem ersten Spielfilm "Vollgas" bereits einige Dokumentar- und Kurzfilme gedreht. Die 1963 geborene Österreicherin erhielt auf dem Filmfest München in 2004 den "VFF TV Film Preis für Besten Fernsehfilm" und für "Vollgas" u. a. den Max Ophüls Festival Saarbrücken- Förderpreis, den Thomas-Pluch-Förderpreis und den Carl-Mayer-Förderpreis.
Die Hauptdarstellerin Claudia Michelsen wurde 1969 in Dresden geboren und studierte an der Berliner Ernst Busch-Hochschule für Schauspielkunst. Während ihres Studiums debütierte sie in Rainer Simons Kinofilm "Die Besteigung des Chimborazo" und lebte der Liebe wegen sieben Jahre in Los Angeles. Sie drehte aber weiterhin für Film- und Fernsehproduktionen in Deutschland, unter anderem 2005 im TV-Mehrteiler "Das Kanzleramt", 1989 in "Pause für Wanzka" und 1990 in "Wer hat Angst vor Rot-Gelb-Blau". Die zweifache Mutter kehrte 2001 zurück nach Europa und lebt seither in Berlin. 2008 ist sie im Fernsehfilm "Zwölf heißt: Ich liebe dich" in der Hauptrolle der "Staatsfeindin" Bettina zu sehen.
AVIVA-Tipp: 42plus zerstört den Eindruck einer ewig währenden Familienidylle gründlich. Sabine Derflinger gelingt vor dem exotischen Hintergrund einer italienischen Landschaft eine authentische Darstellung weiblicher Lebenslust und Selbstentdeckung. Auch die Gratwanderung erotischer Szenen zwischen einem jungen Mann und einer vierzigjährigen Frau wirken dank überzeugender schauspielerischer Leistung von Claudia Michelsen und Jacob Matschenz glaubhaft. Filmuntypisch löst die Regisseurin den moralischen Konflikt durch eine Reifung ihrer Charaktere und zeigt, dass erwachsene Menschen mit zwischenmenschlichen Verletzungen umgehen können – wenn sie wollen.
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Claudia Michelsen: im Interview mit AVIVA-Berlin.
42plus
Österreich 2007, 95 Min.
Regie: Sabine Derflinger
Drehbuch: Sabine Derflinger, Mogens Rukov
DarstellerInnen: Claudia Michelsen, Ulrich Tukur, Petra Morzé, Tobias Moretti, Vanessa Krüger, Jacob Matschenz, Ugo Conti (u. a.)
Produzenten: Danny Krausz und Kurt Stocker
FSK: 12 Jahre
Kinostart: 24. Juli 2008
www.42plus-derfilm.at